Washington wird erneut vorgeführt

Saudis + Putin = lösen Syrien und Islamic State
Berlin + Frankreich = lösen Ukraine
London + Tokio = zünden die US Treasuries an

Washington steht vor dem gleichen Desaster wie im Herbst 2013, als die roten Giftgas-Linien in Syrien dem Obama Regime kräftigst auf den geostrategischen Fuß gefallen sind. Doch die jetzt produzierte Niederlage hat eine 10er Potenz inne.

In Kurzform:

Dienstag 03.02.2015: RBA schließt Fluchtbecken AUD$
Donnerstag 05.02.2015: Putin trifft Saudis, Öl-Preis steigt "unerklärlich", GBPUSD steigt trotz ausgelassenem Rate-Hike der BOE
Freitag 06.02.2015: Von der Leyen sagt in München NEIN zu Waffenlieferungen an Poroschenko, Merkel und Hollande landen in Moskau und Tokio feuert mit Yens in den US Arbeitsmarktbericht.
Samstag 07.02.2015: Griechenland erhält 10 Tage Ultimatum und Fr. Dr. Merkel bestätigt von der Leyens Nein.

Wieso der angebliche "CIA-NSA & Washington-Sklave" Angela Merkel und die ihr Untergebenen ausgerechnet jetzt dem Obama Regime in der Ukraine Frage die Gefolgschaft verweigern und US NATO-Spitzen bei der Münchner Sicherheitskonferenz derart düpiert werden, ist für uns kein Wunder sondern ein konsequenter und logischer Verlauf. Wundern werden wir uns höchstens über die Erklärungsversuche der etablierten Putin-Lover & Kanzleramts-Basher.

Auch wenn es ein weiter Umweg war, wie und durch wen die Ukraine-Frage jetzt unter im Raum stehenden Gebietszusagen an Moskau gelöst wird. Im Brzezinski-Podcast vom Februar 2014 wurde es von uns schon so formuliert. Und wer sich an die roten Giftgas-Linien im Syrienkonflikt und dessen Ausgang nicht mehr erinnern kann, werfe einen Blick auf diesen Podcast. 24h später wurde er Realität.

Viele Faktoren gilt es derzeit in Verbindung zu setzen, gleich ob am Finanzmarkt oder auf der geopolitischen Bühne. Die Geschwindigkeit der Entwicklungen und die zunehmende Komplexität, macht es auch uns nicht leicht, hier Schritt zu halten.

Aufgrund der Bedeutsamkeit dieser Entwicklungen ist dieser Artikel der Öffentlichkeit frei zugänglich. Dies ist aber nicht mit einer freien Bedienbarkeit gleichzusetzen. Es sei insbesondere daran erinnert, das auch in Österreich Urheber- und Zitatrecht gelten, und selbsternannte Fürsten davon nicht ausgenommen sind.

 

Für unsere Mitglieder:
Die Finanzmarkt-Mechaniken und daraus folgende Ableitungen werden wir in diesem freien Artikel nicht behandeln. Wir werden versuchen an diesem Wochenende per Podcast dazu etwas mehr ins Detail zu gehen. Auch die Rolle des AUD$ ist in den letzten beiden Artikeln mit erklärt worden, daher hier kein nochmaliger Aufguss.

Nahost:

Am Donnerstag fanden Gespräche zwischen Riad und Moskau statt. Darüber wird man bei Bloomberg nichts finden und auch nicht im weiten Feld der Finanzmarkt-Ticker. Ändert nichts an der Tatsache, das die beiden sich getroffen haben. Und Treffen sich zwei Schwergewichte ist es nahezu unmöglich, es nach allen Seiten hin komplett abzudichten. Der für viele unerklärliche Anstieg des Öls und damit auch der Anstieg des Cables trotz ausbleibender Zinsanhebung der Bank of England, sind die dazugehörige Begleitmusik.

Riad und Moskau ging es, so wie wir wissen, im Gespräch nicht vordergründig um das Öl, obwohl dies auch ein Thema gewesen sein wird. Schwerpunkt war Syrien und damit Assad, Syrische Anti-Assad Rebellen und die Wilden vom Islamic State. Hier muß man als erstes einmal die Fronten verstehen.
Moskau unterstützt Assad, soweit ist das nicht neu. Die Saudis hingegen rüsten nicht den Islamic State aus, sondern das was als syrische Rebellen bekannt ist. Eine Art IS-Light, ziemlich Hamas nahe Truppenteile schon für einen Koran-Staat mit Scharia Ordnung kämpfend aber mit einer Dosis weniger Greul als beim Islamic State und der ISIS-Horde. Letztere ist mal wieder ein Paradebeispiel für Washingtons "Upps es ist uns entglitten-Geopolitik". Die ISIS-Kämpfer mit Geld und Gerät von Obama ausgestattet, haben sich doch glatt weg verselbstständigt. Und hier hat Moskau und Riad die gemeinsame Schnittmenge. Beide wollen den Islamic State nicht. Die Saudis wollen allerdings kein neues Byzantinsches Reich mit der Hauptstadt Damaskus aber Moskau mag dort unten schon sein Assad behalten. Wie die beiden das lösen werden, ist noch ungewiss. Auch ob sie es schaffen. Aber sie sitzen zumindest am Tisch und reden miteinander.

Bringen die beiden eine Lösung zu stande, verliert die USA ihren Saudi-Arabischen Nahost Hafen.

Syrien als potenzielles Neu-Byzanz war es, was es im Strategie-Denken von Washington zu verhindern galt. Da rührt der eigentliche Konflikt mit dem Assad her. Mit einmal wäre ein neuer Stabilitätsfaktor in Nah-Ost entstanden und der Unruheherd des sogenannten "Brzezinski Balkans" wäre Geschichte gewesen. Bevor man es jetzt der israelischen US-Lobby in die Schuhe schiebt. Über Syrien sollten zypriotische Mittelmeer-Gase in Israel angelandet werden. Ein riesengroßes Joint Venture, welches Israel enorme Vorteile in der eigenen Energieversorgung gebracht hätte. Solche Pipelines gehen aber nur, wenn in Syrien nicht permanent Bomben fliegen.
Wenn man es zusammenfassen will, haben wir aktuell dort unten Syrien-Showdown 2.0 am laufen. Und wie schon im Syrien-Podcast im Herbst 2013 formuliert: Man wird Saudi-Arabien als Ölstütze im US Dollar entfernen. Wie das genau geschehen sollte, war uns damals noch nicht klar. Aber es passiert - nämlich jetzt! Die Ölpreisentwicklung, die anbrennenden Öl Shorts, und das anziehende Cable kulminierten dann am Freitag, weil es einen Großteil der Marktteilnehmer unverhofft getroffen hatte.

 

Ukraine:

Kiew eindeutig auf der Verlierer-Seite. Kreditzusagen und IWF Gelder können kein Militär-Gerät ersetzen, das notwendig wäre um Seperatisten im Donbass niederzuringen. Die komplette EU wurde durch Deutschen Druck mit auf die Verlierer-Seite gepresst. Ein Kampf den die Euro-Gruppe weder gewinnen noch sich finanziell leisten konnte. Angela Merkel tut alles für Europa - genau sie tut alles dafür, das der EU-Zentralstaat zerbricht.

Und ausgrechnet jetzt, wo der Poroschenko um Waffen bettelt und die US NATO Spitzen Gerät entsenden wollen, sagt Deutschland NEIN.
Liebe Boehringers, geschätzte Jebsens und sonstige Publizisten, die keine Scheu davor haben das Kanzleramt als Vaterlandsverräter und willfährige Sklaven des Weißen Hauses darzustellen, bitte erklärt uns diesen Bruch.

Und wie schon im Brzezinski-Podcast dargestellt, wird der Frieden für die Ukraine mit Berlin und Paris zusammen veranstaltet werden. Die historische Achse Paris-Berlin-Moskau die für diesen Kontinent notwendig wäre, ist urplötzlich wieder greifbar. Das Angebot Putins doch statt TTIP eher der Eurasischen Union beizutreten schlägt genau in die gleiche Kerbe.
Doch wie steht jetzt Obama mit seiner Kalten-Krieger Garde (Kissinger, Brzezinski & David) da?  In der Ukraine erleben wir ein ähnliches Gefüge wie mit Syrien im Herbst 2013. Auch hier gab es einen Scharfmacher, der einst sagte, dass geht ja alles überhaupt nicht und da muß die Welt und die USA was tun. Und kurz vor Schluss zog sich dieser Scharfmacher zurück. Damals war es London, heute ist es Berlin. Und den letzten Sargnagel in das kriegstreiben des Weißen Hauses schlug damals Frankreich.
Und auch diese Mitstreiter waren im Herbst 2013 ganz aktiv - die Republikaner im Weißen Haus. Auch sie ereiferten sich so wie heute, das man doch endlich die Waffen sprechen lassen sollte.  Dabei geht es den Republikanern weniger um den Waffengang, sie geißeln damit die ausweglose Situation von Obama. Er konnte sich in Syrien schon keinen Stellvertreter-Krieg gegen Russland leisten, er kann sich erst recht keinen in der Ukraine leisten. Letzterer wäre auch global wesentlich gefährlicher.

Obama steht jetzt vor seiner größten politischen Blamage

Und genau in diese offene Wunde wird am Freitag der US Bondmarkt angezündet. Und diese Lunte wird aus BOJ-Yens gebastelt.
Die US Administration konnte es nicht lassen, das Zinsen Rauf - FED Gequatsche am Freitag mit ihren Zauberzahlenwerk über den US Arbeitsmarkt zu unterfüttern. Was macht man also, wenn man dieser Deflationspolitik nicht freundlich gesinnt ist - man überschießt und lässt den Gegner die eigene Medizin kosten. Doch wo man sonst gegen Öl agierte, ging es jetzt gegen US-Bonds und das für Washington zum ungünstigsten Zeitpunkt.

US Treasuries-Yields spiken auf breiter Front nach oben.

Steigen die Yields, sinkt der Preis und US Bondhalter kommen in Verlust. Wie schön das man Treasuries auch noch als Future an der CME handeln kann und zwar long wie short.
Das die US Arbeitsmarktdaten so kommen würden, war keine Überraschung. Wenn aber gleichzeitig die Treasuries auf ganzer Front triggern, dann entsteht Betriebsamkeit an der Grenze zur Panik. Dollar-Nachschub war am Freitag der Nachfrageschlager schlechthin. Sei es um Öl Shorts zu bedienen, sei es um Treasury-Positionen zu hedgen.

Und wenn man keine Positionen auflöst, kann man sich US Dollar eventuell leihen und hier kommt der YEN ins Spiel.
So sieht der Yen-Future vom Freitag aus. Punktgenau mit US Arbeitsmarktdaten entstand diese Mega-Kerze:

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Der Chart ist zwar auf 4H Raster ausgelegt, die Kerze entstand aber binnen 1 Minute. Hier ist die BOJ dem Markt vorneweg gerannt. Für so eine kraftvolle Bewegung, muß man auch beim Yen weit zurück blättern.
Mit den US Daten wird der Zinsschritt der FED nahezu unausweichlich. Hier kommen also Treasuries eh schon unter Wasser. Wenn dann irgendwer zum Beispiel die BOJ am Futuremarkt noch zusätzlich Bonds shortet, ist der Salat perfekt und der Dollarnachschub ergreift dann natürlich auch das Edelmetall.

Das Handelsvolumen von US Bondfutures hat sich von Donnerstag auf Freitag mehr als verdoppelt - in allen Laufzeiten.

Jetzt muß man dazu noch folgendes Wissen. Und Mitglieder des Blogs werden es verstehen.

Rocky ist US Dollar long, allerdings auch Treasuries.
Die Krake hat auch US Dollar, ist aber Treasuries short.

Gleichzeitig hat der erste noch NZD und etwas Gold - mit diesem Freitag aber etwas weniger.
Kraki sitzt mehr auf GBP, CHF und AUD und gerade letztere Währung ist bei Rocky nicht zu finden.

Da hat der Tentakel gut zugelangt und das wird nächste Woche nicht besser.