Der aktuelle Hard Asset Makro von Christian Vartian
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Die Technik einer Zinsanhebung
Der Vorgang, um Zinsen unten zu halten, ist ziemlich einfach. Doch wie funktioniert eigentlich eine Anhebung? Diesen technischen Vorgang zu verstehen, ist Grundvoraussetzung die resultierenden Kursbewegungen der letzten 48h einordnen und beurteilen zu können.
Es ist endlich vollbracht, die Zinswende ist nun auch wider aller Auguren zur offiziellen Lesart geworden. Und auch wir schauen hier mit einem erleichterten Auge auf die Verkündung vom 14.12.2016. Der Zins ist nun mal eine ökonomische Größe mit bestimmter Funktion und Notwendigkeit, dessen Ausschaltung zwangsweise mit schwerwiegenden Problemen und Verwerfungen verknüpft ist. Die letzten 4 bis 5 Jahre sollten als real erfahrbares Beispiel genügen.
Das andere Auge hingegen, betrachtet den technischen Vorgang, betrachtet die vollzogenen Kursentwicklungen und Korrelationen und stellt fest, dass zwar einiges passt und stimmig ist, bestimmte Schieflagen sich aber in Rekordgeschwindigkeit auftun. Das hat Ursachen und Gründe und sind in der Interpolation alles andere als spassig.
Es kommt halt darauf an, wie man die Medizin einer Zinsanhebung verabreicht.
Und die Zinsen gehen rauf!
Respekt Frau Yellen. Nicht nur ein wenig Kosmetik. Nein, der ganze Target-Rate Korridor wandert ein Stockwerk höher.
Eine Kurz-Info jetzt [22:20 MEZ] zum Stand der Dinge.
Der Wettlauf um höhere Zinsen kommt!
Was folgt nach einer jahrelangen Übertreibungsphase in der man sich gegenseitig mit Währungsabwertung nebst Null- und Minus-Zinsen überboten hat? Logisch: die Ausgleichsphase mit Aufwertung und steigenden Zinsen!
Nur das mit dem Timing ist so eine Sache. Fakt ist, dass der Startschuss zu diesem Wettlauf schon vor längerer Zeit gefallen ist. Also keineswegs jetzt am 14.12.2016 fallen könnte. Das Einläuten eines Zinsanstiegskampfes per anstehendem Federal Reserve Meeting wäre nach jetzigem Zustand mit einer Ziehung der Lottozahlen gleichzusetzen, bei der man schon vor Wochen und Monaten allen Mitspielern die noch zu ziehenden Gewinnzahlen mitgeteilt hat.
Ungeachtet dieser einfachen Logik, sitzen derzeit gefühlte 99,9% des Finanzmarktgeschwels freudig mit ihrem Lottoschein vor dem Fernseher und warten nur noch darauf, dass am 14.12.2016 die Glücksfee Yellen den Hauptgewinn bestätigt.
Klingt widersprüchlich? Keineswegs, es bleibt halt eine Frage des Timings. Und genau das, hat man auch in Japan erkannt - zumindest offiziell seit Sonntag.
2003 (VoIP begann in Europa grade erst Fuß zu fassen), sagte ein Freund (Entwickler und IT Profi) zu mir:
„Die Leute haben keinen blassen Schimmer, wie Web 2.0 die Welt verändern wird.“
2004 erblickte Facebook dann das Licht der Welt.
Um die Entstehungsgeschichte ranken sich natürlich viele Mythen, davon können Microsoft, Oracle, Apple und auch Google ein Lied singen.
Alles wie gehabt, oder doch nicht?
Die EZB Entscheidung trifft teils auf harsche Kritik bei Banken und Wirtschaft.
Dabei hat die EZB durchaus einen sinnvolles Mittelweg gefunden.
Über Rücktritt, Fortschritt und menschliche Arschlöcher
Die Würfel sind gefallen. Österreich hat sich entschieden. Italien auch. Und in Berlin wird derweil die Box mit den ganz anderen Schallplatten auf den Tresen gepackt. Und auch am Finanzmarkt sind Entscheidungen gefallen, passend zum politischen Umfeld.
Österreichs Wahlmeinung driftet nach links weg, während in Italien dem diktatorischem Alleingang in Richtung mehr EU ohne großes Federlesen die Absage erteilt wurde. Verwundert das Ergebnis? Na was Italien angeht sicherlich nicht. Zum Glück bleibt der eine Akt reine Symbolik, der andere hat dann halt doch Auswirkungen.
Und während man sich in den Alpen scheinbar wieder mehr nach der blendenden Sonne des 'alle haben sie ganz doll lieb' - Sozialismus sehnt, kommen aus Berlin so ganz andere Töne. Aber Hand aufs Herz, bei so einem Kasper, den wir Bundesrepublikaner uns auf das höchste Staatsamt gehoben haben, sollten wir eigentlich die Klappe halten. Wir sind uns halt doch sehr ähnlich.
Verwundert der zeitliche Zusammenhang? Wer aufgepasst hat, den sicherlich nicht. Aber stimmt ja, es ist ja alles nur eine Falle...
Aus technischen Gründen erscheint das Update hier, ist jedoch nur für Rentenkonto-Inhaber abrufbar.
Und alles hängt an Italien
Damit könnten die Bedingungen zur analytischen Vorschau nicht schlechter sein. Österreich, welches sich zu dem Termin gleich mit dazu stellt, ist dagegen einfach.
Am Wochenende das entscheidene Referendum der Regierung Renzi, ob Italiens politische Architektur zukünftig ohne "Bundesrat" funktionieren soll oder nicht. Das Ergebnis wird genau in den Handelsstart der kommenden Woche reinplatzen - na prost Mahlzeit.
Gleichzeitig die erneute Wahl in Österreich. Es wird halt solange gewählt, bis Norbert Hofer im Amt ist. Auch hier das Ergebnis pünktlich zum Handelsstart.
Die Kurse am Finanzmarkt derweil an schon bekannten ganz entscheidenden Marken und Kursbereichen angekommen. US Dollar Index bei 100.80 ist nur eine davon.
Öl ist durch, es lebe die Kohle!
Heute war der "große" Tag.
Die Einigung war (mittlerweile wie beprochen) erwartungsgemäß eine Nullnummer.
1,2 Mio Barrel Drosselung, nachdem der Iran die Förderung bereits über dieses Niveau hochgefahren hatte.
Wir haben also immer noch mit einer Überproduktion, zusätzlich zu der sowieso auf Voll"gas" laufenden Produktion zu tun!
Kurz vor der Enteignung stehende arabische Prinzen können jetzt zwar versuchen, mit spekulativen Angriffen den Preis noch krampfhaft über die $50 zu heben, es wird ihnen aber nichts mehr helfen (ohne FED QE), denn das Zeitalter des Öl's geht vorbei ... und extrem kluge Menschen wie Dr. Daniele Ganser müssen beginnen "umzuschulen"!
Ein Bühnenstück mit Ablaufdatum
Gesunder Menschenverstand weicht Herdentrieb und wo eigentlich nüchterne Volkswirte schützend Finanzmärkte begleiten sollten, sind wohl nur noch abgehalfterte Drama-Queens am Drücker. Aber auch diese Operette endet, denn es ist nicht das erstemal, dass sie aufgeführt wird. Das Datum, wann der Vorhang fallen soll, ist jetzt schon sichtbar.
Aber nein, natürlich ist diesmal alles anders. Marktteilnehmer können sich ja nicht irren. Und seit vorgestern sind immerhin 100% der Geldakteure überzeugt, dass im Dezember die Federal Reserve endlich ihren Zinsschritt vollzieht. Mit den gestrigen FOMC Minutes müssen es jetzt schon 110% sein.
Und so suhlt und wälzt man sich in dem gegenseitig hingeworfenen Erkenntnis-Schaum und klopft sich auf die Schulter, um festzuhalten, was für ein einzigartiger weitsichtiger und professioneller Finanzjongleur man doch ist.
Erfolg ist gut, Erfolg kann aber auch blind machen. Zum einen für das, was Kurstafel und Korrelationen am 23.11.2016 vollzogen haben. Zum anderen für die nächsten Termine, die der Kalender bereit hält. Das Titelbild ist daher kein zufälliges.