Fiktion und Wirklichkeit 1989
(von Marshall-Plan bis Mauerfall)
Ein wichtiges Kriterium bilden auch die Netto-Investitionen, die bekanntlich allein aus dem Volkseinkommen entspringen.
Die Netto-Investitionen der DDR erreichten 1989 43,7 Mrd. Mark der DDR, bei einem "produzierten Volkseinkommen" von 260,4 Mrd. Mark.
Ihre Quote (am VE) für die gesamte Wirtschaft betrug also zuletzt 16,8 %, darunter ca. 7 % allein für die hohen forciertenstaatlichen Wohnungsinvestitionen.
Die westdeutsche Netto-Investitionsquote am VE war 1989 mit 9,8 % (!) sogar noch bedeutend niedriger was bei den üblichen DDR-„Katastrophen-Szenarien“ (beim Vergleich BRD-DDR) zumeist stillschweigend übergangen wird.
Die Staatsverschuldung der DDR zum Ende 1990 wird nach Angaben der Deutschen Bank (1992) mit 86,3 Mrd. DM benannt, darunter 38 Mrd. DM Schulden für die Kreditfinanzierung des Wohnungsbaus der DDR (aus Sparguthaben der Bevölkerung), 28 Mrd. DM Schulden des Staatshaushalts zu Lasten des Kreditsystems und 20,3 Mrd. DM
Netto-Auslandsschulden im Westhandel.
Bezogen auf das BIP von 313 Mrd. DM für das letzte Jahr der SED-Herrschaft (1989) war die Staatsverschuldungsquote 27,6 % hoch.
Demgegenüber betrug die BRD-Staatsverschuldung 1990 929 Mrd. DM oder 41,8 % des BIP.
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Mit dieser Quote wäre die DDR nicht nur ein Top Mitglied in der EU und der EUR Zone ...
Ebenso entsprach es bis 1988 der Forschung der BRD-alt, dass die Wirtschaftsleistung je Einwohner der DDR vor derer von England und Italien rangierte ...
... aber schauen wir etwas genauer hin.